Sonntag, 11. November 2007

Verbot der NPD

NPD VERBOT! JETZT!
Für alle die nicht wissen warum, hier ein paar Fakten:

1. Die NPD ist gefährlich.
Die NPD hat sich in den letzten Jahren zum gefährlichen Kristallisationskern des gesamten Neofaschismus entwickelt. Die NPD-Führung hat ein funktionsfähiges Bündnis mit gewaltbereiten Gruppen geschlossen und eine eindeutige und zunehmende Dominanz im Spektrum neofaschistischer Wahlparteien errungen. Eine solche Situation gab es in der Bundesrepublik noch nie. Im Rahmen der sozialen und politischen Krisen wirkt sich die NPD stark negativ aus. Sie ist ein aktiver und demagogischer Gegner jeder progressiven Politik. Nichts deutet darauf hin, dass sich dieses Problem von selbst erledigen würde.

2. Verbrechen sind nicht erlaubt, auch keine politisch motivierten.
Faschistische Politik läuft auf politisch motivierte Gewaltverbrechen hinaus. Wer eine solche anstrebt, fordert oder fördert, plant mithin Schwerstkriminalität. Es gibt keinen Grund, dies zu tolerieren, eben so wenig wie im Falle anderer Totschläger, Mörder und ihrer Helfer. Das Grundgesetz kennt deshalb auch keine Toleranz gegenüber Diskriminierung aus rassischen, religiösen und anderen Gründen, der Aufstachelung zum Rassenhass und der Vorbereitung und Führung von Angriffskriegen. Das Strafgesetzbuch kriminalisiert ebenfalls und zu Recht faschistische Ideologie.

3. Der Parteienstatus ist für NPD entscheidend.
Die Funktionen einer Partei können nur durch eine Partei ausgeübt werden. Deshalb führt es in die Irre, davon zu sprechen, die NPD könne leicht durch "nicht greifbare Gruppen" ersetzt werden. Das Gegenteil ist der Fall: Die über lange Zeit aufgebauten Strukturen, die eingespielte Führung, der eingeführte Name, ihre Öffentlichkeitsarbeit, der Schutz ihrer Veranstaltungen und vor allem ihre Finanzen (Parteivermögen, Immobilienbesitz, Parteiverlag, Fraktionen und Mitarbeiter, Wahlkampfkostenerstattung, steuerliche Vorteile) basieren auf dem Status einer legalen Partei.

4. Ein Verbot der NPD fördert den Ausbau der Demokratie.
Die NPD ist kein schützenswerter Bestandteil der Demokratie Deutschlands, sondern eine latente und zunehmende Gefährdung derselben. Die Grund- und Bürgerrechte von Migranten, Linken und anderen von den Neofaschisten als Feinde auserkorener Gruppen werden massiv beeinträchtigt. Die Legalität der NPD führt außerdem fortlaufend zur Kriminalisierung antifaschistischer Gruppen und ihrer Aktionen. Ein Verbot der NPD bedeutet also ein Mehr an Freiheit. Die Förderung der Zivilgesellschaft und Repression gegen Noefaschisten gegeneinander auszuspielen wie es z.Zt.. häufig geschieht, geht ebenfalls in die Irre. Man muss beides tun.

5. Ein zweiter Anlauf für ein Verbotsverfahren ist juristisch möglich.
Die Bundesverfassungsrichter Papier, Hassemer und vorher bereits Jentsch, haben am 29.01.05 ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ein neues Verbotsverfahren juristisch möglich ist. Ob die NPD verfassungswidrig ist, wurde 2001-2003 überhaupt nicht behandelt, vielmehr eine Prozessentscheidung getroffen, die sich gegen das Verhalten der Antragsteller richtete. Der entscheidende Satz im Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 18.03.03 benennt die Bedingung:
"Die Beobachtung einer politischen Partei durch V-Leute staatlicher Behörden, die als Mitglieder des Bundesvorstands oder eines Landesvorstands fungieren, unmittelbar vor oder während der Durchführung eines Verfahrens zur Feststellung der Verfassungswidrigkeit der Partei ist in der Regel unvereinbar mit an Anforderungen, an ein rechtsstaatliches Verfahren, die sich aus Art. 21 Abs. 1 und Abs. 2 GG i.V.m. dem Rechtsstaatsprinzip, Art. 20 Abs. 3GG, ergeben."
Dieser Beschluss besagt nicht, wie z.B. Schäuble suggeriert, dass die VS-Behörden dann ja die Beobachtung der NPD mit "nachrichtendienstlichen Mitteln" einstellen müssten. Nach eigenen Angaben beschafft sich z.B. der niedersächsische VS seine Informationen ohnehin nur zu 20% über "nachrichtendienstliche Mittel", von denen wiederum nur ein Teil von V-Leuten stammt. Observationen, Fotos und vor allem die Auswertung offener Quellen bleiben unberührt und sind für den Nachweis der Verfassungswidrigkeit völlig ausreichend. Ein Abzug oder zumindest Abschalten der (bezahlten) V-Leute aus den Führungsgremien der NPD ist ohnehin wünschenswert.

6. Eine gesellschaftliche Mehrheit für ein Verbot der NPD ist möglich.
Die Ablehnung des Neofaschismus und speziell der NPD geht weit über den Kreis der politischen Linken hinaus. Es gibt eine große spontane Zustimmung zum Verbotsgedanken z.B. bei religiös Gebundenen, Gewerkschaftern und vielen Jugendlichen. Selbst die Gegner eines Verbotsverfahrens wie z.B. Innenminister Schäuble gestehen zu, dass "die materiellen Voraussetzungen für ein Parteiverbot bestehen".

Quelle: http://www.npd-verbot-jetzt.de/argumente/argumente.shtml

Die Aktion "NPD Verbot - Jetzt" der ältesten und größten antifaschistischen Aktion VVN-BdA ist mittlerweile zuende. Es haben 172.016 Menschen unterschrieben, und unterstützen somit die Forderung nach einem Verbot der rechtsradikalen NPD.
Meines Erachtens sind es viel zu wenig Menschen die sich für diese Aktion stark gemacht haben. Man bedenke, dass in Deutschland knapp 80 Millionen Menschen leben. Davon haben sich nur knapp sage und schreibe 0,2 Prozent an dieser Aktion beteiligt! Darunter viele Prominente Schauspieler und Musiker. Die Aktion lief vom 26. Januar 2007 bis zum 9. November. In diesem Zeitraum haben es nur 0,2 Prozent der deutschen Bevölkerung hingekriegt eine Unterschrift für das Verbot der NPD abzugeben. Ich denke diese 0,2 Prozent sind nicht die einzigen Menschen in Deutschland die gegen die NPD sind. Wäre es so würden wir schon längst in einem nationalsozialistischem Staat leben.
Man kann jetzt natürlich sagen dass die Aktion "NPD Verbot Jetzt" nicht genug propagiert wurde, aber ich denke es haben mehr Menschen von dieser Aktion erfahren als diese läppischen 170tausend Menschen die unterschrieben haben. Nun frage ich mich natürlich warum haben nicht mehr Menschen unterschrieben? Feigheit? Nein. Ich denke viele Menschen setzen sich nicht bzw. nicht ausreichend mit dem Thema Faschismus auseinander. Das ist schlimm und ich finde dort muss etwas gemacht werden.
Alles in allem war die Aktion denke ich ein Erfolg. Auch wenn es erst ein Anfang der Bemühungen für ein Verbot der NPD war. Ich bin gespannt wie die Regierung bzw. der Bundestag auf das Schreiben und die Unterschriftenliste der VNN-BdA reagieren wird. Ich bin davon überzeugt dass wir noch ein großes Stück vom Verbot der NPD und der sonstigen nationalsozialistischen Parteien entfernt sind, aber wiegesagt der Anfang ist getan.
In diesem Sinne ein herzliches Willkommen in diesem Blog.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

AntiRacist Hitler:

https://www.youtube.com/watch?v=lKDeyuM0-Og#t=565